Norderstedt, 01. Februar 2017 - Als IT-Beratungsunternehmen ist Lufthansa Industry Solutions ständig am Puls der technologischen Entwicklung. Technologie-Scouting bedeutet Neuheiten zu entdecken, auszuprobieren und dann festzustellen, ob für die Kunden relevante Business Cases abgeleitet werden können, oder eben nicht. So beschäftigt sich der 32-jährige Ingenieur, Dr. Tilo Westermann, derzeit intensiv mit der HoloLens von Microsoft. Ja, Datenbrillen, die Arbeitsprozesse digital unterstützen und notwendige Informationen oder Instruktionen über interaktive 3D-Projektionen im Sichtfeld des Nutzers anzeigen, sind bereits seit einiger Zeit in aller Munde. Sie sollen die Arbeitsprozesse effizienter und einfacher gestalten, indem der Zugang zum Internet oder firmeneigenen Systemen direkt über die Brille und per Spracherkennung möglich wird. Durch Virtual Reality entstanden neue Möglichkeiten der räumlichen, interaktiven Darstellung. Die HoloLens geht noch einen Schritt weiter. Sie verspricht „mixed reality“ – eine Kombination aus Realität und Virtualität: „In der Mixed Reality verschmelzen die Objekte der virtuellen und realen Welt miteinander zu einer gemischten Umgebung“ sagt Westermann. Die HoloLens ist über Gesten, Sprache und Kopfbewegung zu steuern. Sie zeigt das reale Bild des Raumes und der sich darin befindenden Gegenstände und projiziert weitere Informationen hinzu.
Man steht beispielsweise mit einem Wartungs- oder Reparaturauftrag vor einem Drucker und die HoloLens assistiert und unterstützt bei dieser Aufgabe. Im kurzen Testszenario startet Tilo Westermann den Prozess per Spracherkennung „How to turn on the device?“. Die HoloLens öffnet das Handbuch, Westermann befiehlt: „next!“. So lange bis die richtige Seite erscheint und erklärt, wie – in diesem Fall – der Drucker anzuschalten ist. Ein triviales Beispiel, das jedoch auch auf komplexe Arbeitsprozesse zu übertragen ist. Die Hände bleiben frei und man sieht die virtuelle Welt durch die Brille ebenso, wie die echte Umgebung. „Gewöhnungsbedürftig ist, dass das aktuelle Brillenmodell noch recht schwer ist. Einen achtstündigen Arbeitstag in einer Wartungshalle möchte ich mit der Brille nicht bestreiten. Doch das wird sicher in der nächsten Generation der HoloLens bereits behoben sein“, hofft Tilo Westermann.
LHIND gehört zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die sich mit den neuen Möglichkeiten durch die HoloLens auseinandersetzen. „Zunächst entwickeln wir für die Brille einfache Apps, die den Umgang und die neuen Möglichkeiten mit der HoloLens veranschaulichen. Im Austausch mit unseren Kunden ermitteln wir dann mögliche Use Cases. Denkbar wäre etwa ein Szenario zur Beladung von Schiffscontainern mit Stückgut, welches bislang nicht vollautomatisiert abläuft. So könnte vor der tatsächlichen Beladung geprüft werden, ob und wie das Stückgut tatsächlich in den Container passt. Zwar könnte man dies auch direkt am Computer simulieren, diese neue Technologie macht es aber für den Anwender „begreifbar“.“