Die Corona-Pandemie hat insbesondere auf die Tourismus- und die Eventbranche immense Auswirkungen. Häufig lässt sich der notwendige Sicherheitsabstand zu anderen Besuchern an Hotspots nur unzureichend einhalten. Das Seebad St. Peter-Ording will dieser Herausforderung mit einer digitalen Lösung begegnen. Sie informiert Gäste per Ampelsystem über stark frequentierte Zonen. Das Projekt, das vom schleswig-holsteinischen Ministerium unterstützt wird, ist heute gestartet.
Technologiepartner rüsten Seebad mit WLAN-Tracking und Smart Data aus
St. Peter-Ording/Norderstedt, 17. Juli 2020 – Ziel des Projekts ist die Messung und Erfassung von Auslastungen und Personendichte an bestimmten neuralgischen Punkten mit potenziell hohem Besucheraufkommen. Sie stellen in Corona-Zeiten besondere Herausforderungen dar. Gemeinsam mit den drei Projektpartnern, Neusta Destination Solutions, hubermedia und Lufthansa Industry Solutions hat die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording daher eine digitale Lösung entwickelt. Sie sammelt zunächst Daten über ein anonymisiertes WLAN-Tracking, anonymisierte Bilderkennung zur Messung von Personendichte und Auslastungen per Kamera- und Lasertechnik, wertet diese aus und stellt sie mittels Ampelsystem dar – etwa in digitalen Endgräten wie beispielsweise den Smartphones der Besucher.
Mit dieser Lösung versprechen sich die Projektpartner eine Lenkungswirkung für Besucher und (Tages-)Touristen. „Die Idee zu einem Projekt kam uns grundsätzlich bereits, als wir uns im Mai mit unseren umfangreichen Maßnahmen zu Abstands- und Hygienemaßnahmen sowohl on- als auch offline beschäftigten und nach Aufhebung des Reiseverbots zum Teil den Eindruck hatten, dass wir mit unseren bestehenden Maßnahmen und Technologien an Grenzen stoßen“, so Constanze Höfinghoff, Tourismus-Direktorin St. Peter-Ordings.
Während sich die Partner Neusta Destination Solutions und hubermedia neben der Entwicklung der Web-App für die Installation und Einbindung des WLAN-Trackings verantwortlich zeigen, konzipiert und entwickelt die LHIND ein System, das mittels Smart-Data-Verfahren die aus Kameras und Laserabtastung gezogenen Informationen verwertet und diese in die Echtzeiterkennung der Besucherströme einfließen lässt. „Uns ist bisher keine Destination bekannt, wo diese Technologien zur Besucherlenkung bisher zum Einsatz gekommen sind. Bei Festivals und in Stadien ist dies bereits durchaus üblich“, so Sebastian Blumenthal, Geschäftsfeldleiter bei der Lufthansa Industry Solutions, „mit Scharbeutz an der Ostsee als zweiter Pilot-Standort zeigt Schleswig-Holstein hier eine starke Innovationskraft.“
Das Kick-off Meeting fand am Mittwoch, den 15. Juli 2020 mit einer Begehung der Standorte und Festlegung der entsprechenden Technik statt. Der Zeitplan sieht vor, dass in den nächsten 14 Tagen alle notwendigen Gerätschaften bestellt, geliefert und installiert werden. Parallel laufen die Softwarevorbereitungen bei allen Auftragspartnern auf Hochtouren. „Im Laufe der letzten Juliwoche wollen wir ins erste Testing gehen, in der ersten Augustwoche hoffen wir dann auf den Start im Echtbetrieb“, so Höfinghoff, „wir benötigen die Technik sowie die Daten schnell, um den Herausforderungen der Corona-Zeit noch deutlich besser begegnen zu können als bisher.“
Lufthansa Industry Solutions ist ein Dienstleistungsunternehmen für IT-Beratung und Systemintegration. Die Lufthansa-Tochter unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen. Die Kundenbasis umfasst sowohl Gesellschaften innerhalb des Lufthansa Konzerns als auch mehr als 200 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Norderstedt beschäftigt über 2.100 Mitarbeiter an mehreren Niederlassungen in Deutschland, Albanien, der Schweiz und den USA.