Norderstedt, 21. April 2017 – Lufthansa Industry Solutions beteiligt sich an einem Netzwerk aus Testzentren der Labs Network Industrie 4.0 (LNI 4.0), um Industrie 4.0 in Deutschland voranzutreiben. Die Lufthansa-Tochter ist damit auch am Stand der Plattform Industrie 4.0 (Halle 8, Stand D24) auf der Hannover Messe vom 24. bis 28. April 2017 vertreten.
Wir haben bei Joachim Wolf, Leiter Industrie der Lufthansa Industry Solutions, nachgefragt, worauf Unternehmen auf dem Weg zur Smart Factory achten müssen.
Was bedeutet die Industrie 4.0 für produzierende Unternehmen heute und zukünftig?
Die Industrie 4.0 ist schlicht und einfach der digitale Erfolgstreiber für die Produktion, weil Unternehmen nur so den digitalen Wandel meistern können. Es werden autonome Logistikfahrzeuge und Produktionsmaschinen sowie deren digitale Zwillinge zum Standard in der Smart Factory gehören. Digitale Zwillinge sind virtuelle Abbilder realer Geräte und Maschinen, mit denen Situationen durchgespielt und beispielsweise Lösungsansätze bei Reparaturen getestet werden. Die Treiber dieser zunehmenden Automatisierung in Unternehmen sind immer dieselben: Ressourcen sparen, Wartung effizienter gestalten, Kosten senken.
Eine entscheidende Veränderung ist dabei die neue Art der Vernetzung – angefangen von vernetzten Maschinen im Rahmen des Internet of Things (IoT) bis hin zur Vernetzung über die Unternehmensgrenzen hinaus mit Partnern oder Zulieferern.
Wie schaffen Unternehmen der Fertigungsindustrie den Wandel zu einer Smart Factory mit intelligenten Werkzeugen, Maschinen und Fahrzeugen?
Die wichtigsten Komponenten einer Industrie-4.0-Lösung sind Sensorik, Schnittstellen, Datentransport und Datenanalyse. Die Sensoren werden an Geräten, Maschinen oder Werkzeugen angebracht. Von dort aus werden ihre Daten über Schnittstellen transportiert – beispielsweise in die Cloud –, um sie dort zu analysieren. Insbesondere die Datenverarbeitung in Echtzeit und eine sichere Datenübertragung unter extremen Bedingungen wie in Werkshallen sind für die vernetzte Produktion entscheidend. Die Grundlage dafür ist eine IT-Infrastruktur, die den neuen Anforderungen der IoT-Technologie gewachsen ist.
Worauf sollten Unternehmen außerdem besonders achten, wenn Sie neue IoT-Lösungen einführen?
Natürlich sollten Industrieunternehmen generell das Internet of Things und Technologien wie Sensorik, Data Analytics, Big Data oder Cloud fest in ihre Digitalisierungsstrategie einbeziehen. Ein wichtiger Faktor neben den technologischen Aspekten ist jedoch auch die Anpassung der Organisation an die neuen Arbeitsbedingungen. Denn jedes einzelne Industrie-4.0-Projekt hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftsprozesse – soll es ja auch. Es nützt nichts, einfach einen Sensor irgendwo einzubauen und in der Cloud die Daten zu analysieren. Alle Lösungen müssen in das laufende Geschäft integriert werden. Erst dann ist das Ziel erreicht: die Steigerung der Wertschöpfung.
Lufthansa Industry Solutions ist ein Dienstleistungsunternehmen für IT-Beratung und Systemintegration. Die Lufthansa-Tochter unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen. Die Kundenbasis umfasst sowohl Gesellschaften innerhalb des Lufthansa Konzerns als auch mehr als 200 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Norderstedt beschäftigt mehr als 1.300 Mitarbeiter an mehreren Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz und den USA.