Lufthansa Industry Solutions auf der transport logistic

Digitaler Zwilling: „Jetzt ist es möglich, den nächsten Schritt zu gehen“

Norderstedt, 6. Juni 2019 – Der Begriff des digitalen Zwillings ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Als Teil der digitalen Transformation treibt dieser Ansatz den Wandel, wie wir in Zukunft mit Maschinen kommunizieren oder Prozesse und Abläufe planen. Dabei kann der digitale Zwilling nicht nur in der Produktion seinen Platz finden.

Wir haben bei Olivia Mente, Associate Director Maritime Wirtschaft, nachgefragt, wie die Logistikbranche von dem digitalen Zwilling profitieren kann.

Was genau ist eigentlich ein Digital Twin?

Einfach gesagt: Ein digitaler Zwilling ist ein digitales Abbild eines physischen Objekts. Dahinter steckt eine technologische Logik, die es unabhängig vom physischen Objekt erlaubt, Prozesse zu durchlaufen oder neue Prozesse anzudenken. Dadurch wiederum kann das physische Objekt weiter optimiert werden. Wir können mithilfe des digitalen Zwillings sowohl den Ist-Zustand als auch die Zukunft simulieren und darüber wiederum neue Erkenntnisse generieren.

Die Idee, die physische Seite in IT-Prozesse abzubilden und damit dann Prozesstransparenz zu schaffen und neue, komplexe Entscheidungssituationen nachstellen zu können, gibt es zwar schon lange. Aber die neuen Technologien, wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz, geben uns heute so viel mehr Möglichkeiten, dem Unternehmen oder einzelnem Nutzer neue Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen.

Welcher Nutzen hat ein digitaler Zwilling für die Logistikbranche?

Für die Logistikbranche ist der digitale Zwilling insbesondere auch als Entscheidungsunterstützung interessant. So lassen sich mithilfe dieses Konzepts beispielsweise das Be- und Entladen von Containerschiffen simulieren und unerwartete Situationen vorhersagen. Dabei geht es nicht darum, eine Komplettumstellung der Abläufe zu machen, sondern in einzelnen kleinen, iterativen Schritten voranzugehen. Das heißt, sich einzelne Prozesse anzuschauen und dann eine Optimierung zur Verfügung zu stellen, die immer weiter angereichert wird.

Um eine genaue Prognose berechnen zu können, kann es auch sinnvoll sein, weitere Faktoren in die Analyse einzubinden, etwa die Wetterlage oder die Anzahl der Schiffe auf einer Route. Das erhöht natürlich die Komplexität einer Entscheidung, verbessert aber die Entscheidungssicherheit. Damit kann der Logistiker Antworten auf Fragen bekommen, die er in der Vergangenheit einfach nicht beantworten konnte. Denn eine einfache Prozessanalyse oder auch eine Simulation, die lediglich einen Prozess von A nach B beobachtet, hat eine Limitierung. Jetzt ist es technologisch möglich, den nächsten Schritt zu gehen.

Wie sehen Sie die Zukunft des digitalen Zwillings?

Die Technologie bietet uns unglaublich viele Möglichkeiten. Die Technologien sind auf dem Markt und die Daten sind in den Unternehmen vorhanden. Es wird zwar unterschiedliche Geschwindigkeiten geben, um den digitalen Zwilling integrieren zu können. Aber ich bin mir sicher, dass in fünf bis zehn Jahren bereits sehr viele Unternehmen mit einem digitalen Zwilling arbeiten werden. Einfach, weil es durch die zunehmende Komplexität der Daten, der Informationen und der Entscheidungsgrundlagen notwendig ist.

 

Lufthansa Industry Solutions zeigt auf der Messe transport logistic ihre IT-Lösungen für die Transport- und Logistikbranche am Stand von Hamburg Gateway in Halle B3, Stand 209/310. Olivia Menta war Vortragende zum Thema digitaler Zwilling auf der Bitkom-Session "Logistics 2022 – The Future is Now".

Über Lufthansa Industry Solutions

Lufthansa Industry Solutions ist ein Dienstleistungsunternehmen für IT-Beratung und Systemintegration. Die Lufthansa-Tochter unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen. Die Kundenbasis umfasst sowohl Gesellschaften innerhalb des Lufthansa Konzerns als auch mehr als 200 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Norderstedt beschäftigt über 1.700 Mitarbeiter an mehreren Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz und den USA.