Schnellstmöglich soll das Deutschlandticket Fahrgäste im ÖPNV finanziell entlasten, so will es die Politik. Unter Hochdruck hat Lufthansa Industry Solutions daher eine technische Lösung entwickelt. Damit können Verkehrsunternehmen ihren Abonnent:innen das 49-Euro-Ticket pünktlich ab dem 1. Januar 2023 anbieten.
Norderstedt, 30. November 2022 – Seit Bund und Länder Anfang November die Einführung des Deutschlandtickets im ÖPNV beschlossen haben, arbeiten Verkehrsunternehmen mit Hochdruck an der Umsetzung. Mit einem Preis von 49 Euro pro Monat ist das Ticket in vielen Bereichen günstiger als andere Monatskarten im Nah- und Regionalverkehr. Doch nicht nur die Finanzierbarkeit des Tickets und bestehende Tarifstrukturen müssen geprüft werden, sondern auch die technische Machbarkeit. „Viele Details im Zusammenhang mit der bundesweiten Lesbarkeit des Tickets sind schwieriger umzusetzen als bei der herkömmlichen Einführung einer neuen Tarifvariante“, sagt André Jacobs, Director Mobility & Transport bei Lufthansa Industry Solutions (LHIND).
Die Lufthansa-Tochter betreut die Software der Vertriebshintergrundsysteme von 35 ÖPNV-Anbietern in Deutschland. Zu den Kunden zählen unter anderem die S-Bahn-Berlin, die Kölner Verkehrsbetriebe, die Stuttgarter Straßenbahn AG sowie die Münchner Verkehrsgesellschaft. „Für unsere Bestandskunden ist es technisch kein Problem, das Deutschlandticket zum Jahreswechsel anzubieten, mit den jeweiligen Anforderungen des Gesetzgebers und des Branchenverbands des öffentlichen Verkehrs VDV“, betont Jacobs. „Das notwendige Software-Upgrade steht ab sofort zur Verfügung, so dass der Umstellungs- und Einführungsprozess beginnen kann.“ Aber auch Neukunden könnten zeitnah von der Software-Lösung profitieren und damit gut gerüstet in den Verkauf des neuen Deutschlandtickets starten. „Voraussetzung dafür ist eine zertifizierte Schnittstelle zur VDV-Kernapplikation in Verbindung mit unserem Vertriebshintergrundsystem Patris“, ergänzt Jacobs.
Eine digitale Plattform für Mobilitätsdienstleistungen
Mit der digitalen Plattform Patris bietet LHIND den Verkehrsbetrieben eine Lösung an, die Funktionen wie Tarifierung, Verkauf, Abrechnung, Abonnementverwaltung, Kundenkommunikation und Buchhaltung bündelt. Derzeit werden etwa 120 Millionen Tickets pro Monat über die von LHIND betreuten Systeme verkauft. „Wenn unsere Kunden Fahrscheine wie das Deutschlandticket anbieten wollen, stehen wir als IT-Dienstleister und Softwareentwickler in der Pflicht, das Projekt so schnell wie möglich im wahrsten Sinne auf die Schiene zu bringen“, so André Jacobs.
Neben der übergreifenden Standardisierung nach dem Schnittstellenstandard in der Kernapplikation des Branchenverbands VDV ist die bundesweite Lesbarkeit des Deutschlandtickets die größte Herausforderung. So soll beispielsweise ein 49-Euro-Ticket, das in Berlin gekauft wird, überall im deutschen Nah- und Regionalverkehr gelten – also etwa auch bei den Verkehrsbetrieben in Köln oder München. LHIND-Director Jacobs erklärt: „Für das neue Tarifprodukt haben wir eine Lösung für alle Kunden gefunden. Das Deutschlandticket kann sowohl auf dem Smartphone als auch auf Papier oder als Chipkarte genutzt werden.“ Durch die Lösung sind die Nutzer der LHIND-Plattform in der Lage, ihren Kunden schon zum Jahresanfang das neue Ticket im Abonnement anbieten zu können.